Dass Musik mit den vielfältigen Rhythmen einen positiven Einfluss auf unser Denken, unsere Gefühle und unser Bewusstsein nimmt, ist jedem bekannt.
Rhythmen können aber auch ganz bewusst eingesetzt werden, um Menschen zu manipulieren.
In der Musiktherapie wird Musik unter anderem eingesetzt, um in Kontakt mit Menschen zu kommen und anschließend mit den zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten der Musik miteinander zu kommunizieren, dem Gehirn ein „musikalisches Fitnesstraining“ mit dauerhaftem Erfolg anzubieten.
Verschiedene Hirnareale, die z.B. für Sprache, Gedächtnis oder kognitive Fähigkeiten zuständig sind, können trainiert und ausgebaut werden.
Aus meiner langjährigen Arbeit als Musiktherapeut weiß ich, dass Musik nicht nur Schmerzen lindern kann, sondern dass Schmerz dauerhaft verschwinden kann, Depressionen gelindert werden können, ein Miteinander in wenigen Augenblicken gefördert werden kann, bis hin zur völligen Synchronisation von Mensch und Rhythmus. Musik verbindet nicht nur die Nervenzellen miteinander, sondern auch Menschen, die eigentlich verschiedene Sprachen sprechen und aus völlig unterschiedlichen Kulturen stammen. Rhythmus hat einen direkten Zugang zu unserem Herzschlag und unseren Hirnwellen und kann somit unser Wohlbefinden augenblicklich beeinflussen.
Musik ist ein Schlüssel zur menschlichen Seele, zum Unterbewussten. Längst vergessene Traumata können sanft an die Oberfläche befördert werden, bestehende psychische Dysbalancen können reguliert werden. Nicht nur beim aktiven Musizieren vernetzen sich beide Gehirnhälften miteinander, ein Ausgleich zwischen Gefühls- und Verstandesebene wird gefördert, eine gewisse Leichtigkeit in unser Denken und Tun kann Einzug halten.
Musik kann die Einstellung zum Leben selbst positiv verändern.
Musik kann uns innerhalb weniger Minuten zentrieren, uns beruhigen oder wachhalten, störende Gedanken ausschalten und dazu befähigen, Bewusssein zu erfahren.
Musik kann uns zu sportlichen Leistungen anspornen, uns motivieren, Musik fördert Aufmerksamkeit und Konzentration, sie sorgt für innere Ausgeglichenheit. Musik kann Unwohlsein, aber auch Glücksgefühle hervorrufen, Musik befähigt uns, Zeitreisen zu unternehmen, Musik hat Einfluss auf das noch ungeborene Leben.
Musik und Rhythmus sind direkt, ohne Umwege über unsere Sinne erfahrbar und drücken aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann. Musik und Rhythmus sind Nahrung für unser Gehirn, an kein Alter gebunden, erfahrbar für jeden.
Unsere vielfältigen musikalischen Angebote sind durchwoben von Synaptik, mit dem Ziel, das Leben als rhythmisches Spiel immer wieder neu zu erfahren und es ständig mit neuen Schaltstellen (Neuronen und Synapsen) zu erweitern.
Grenzen, egal welcher Art, werden durch Menschen errichtet.
Mit mehr Musik und Rhythmus in unseren Gehirnen können wir unsere selbstgesteckten Grenzen wieder ein Stück weit auflösen und lernen, über unsere eigenen Fehler zu lachen und das Leben nicht mehr ganz so ernst zu nehmen, wie es vielen so oft erscheint.